29April
2014

Der erste Tag

Oh mein Gott, ich kann mich jetzt schon nicht mehr daran erinnern, was heute Morgen passiert ist, so neu ist das hier alles. Ich weiß, dass alles mir dem Frühstück angefangen hat und eine Anwesenheitskontrolle gemacht wurde. Danach bin ich mit der Hausmutter zum Uniform Shop gegangen, um meine Uniform und die restlichen Sachen, die ich brauche, zu kaufen. Dafür haben wir Assembly verpasst, aber ich glaube, das ist so ähnlich wie der Gottesdienst letzten Abend (wir hatten abends noch einen Gottesdienst, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie laut die Leute hier mitsingen :D). Danach ging es direkt ab zum Unterricht, als erstes hatte ich Englisch, was erstaunlicherweise gar nicht so schwer war. Wir lesen eine Lektüre über Sozialismus und Kaplitalismus. Nach Englisch hatte ich Französisch, was mir auch nicht besonders schwergefallen ist, ich glaube die Briten sind einfach noch nicht so weit, was Sprachen angeht. Vor Theater hatten wir eine kurze Pause, in der wir alle zu unseren Häusern gegangen sind. Der Theaterlehrer ist total nett und hat mir und einer anderen deutschen Austauschschülerin alles gezeigt und mit uns geredet. Wir haben uns in der Stunde das bereits vor den Ferien vorbereitete Stück angeschaut und sollten es anschließend bewerten. Ich fand es ja gar nicht so schlecht, aber er offenbar schon :D Jedenfalls hat er seine Schüler ziemlich stark kritisiert, wenn nicht sogar beschimpft. Hier ist sowieso alles viel strenger. Jeder wird sofort zurechtgewiesen, wenn er zu laut ist. Es ist bei weitem nicht so laut und chaotisch wie in Deutschland, und ich glaube, dass darf sich hier auch niemand erlauben. Es ist nicht so, dass man keinen Spaß haben darf, die Lehrer reden viel mit einem über ihr persönliches Leben und die Arbeitsatmosphäre insgesamt ist offener und einfacher, weil der Lehrer den Schülern auf Augenhöhe begegnet, aber trotzdem als Respektperson angesehen wird, von der die Autorität ausgeht, die den Lehren in Deutschland oft fehlt, aber eigentlich von den Schülern gebraucht wird. Insgesamt bekommt man hier auch mehr Hausaufgaben auf, aber ich glaube, dass ist zu bewältigen, weil man ja eine bestimmte Zeit abends dafür hat, und sie nicht vor sich herschieben kann. Das Mittagessen war sehr lecker und das Essen allgemein ist super, womit ich das Vorurteil, in England würde es kein gutes Essen geben, absolut nicht bestätigen kann :D Auch das Wetter hier ist vergleichbar mit Deutschland, aber auch gar keinen Fall schlecht. Manchmal vielleicht ein bisschen kälter, aber dann zieht man sich halt einfach ein bisschen wärmer an. Nachmittags haben wir zuerst Tennis gespielt und danach Rounders, das ist so etwas ähnliches wie Brennball, aber so ganz klar sind mir die Regeln noch nicht :D Naja, das war’s eigentlich auch schon, mir geht es gut hier, auch wenn es sehr schwer ist, sich zu integrieren, weil sich halt alle schon kennen, aber hier sind ja auch andere Deutsche und ich denke, dass ich auch zu den Engländern noch Anschluss finden werde, die sind nämlich alle total nett und freundlich, da kann man wirklich nicht klagen. Jeder nimmt einen sofort in den Arm, jeder fragt, woher du kommst, aber das habe ich ja schon erzählt :)... Ich hoffe, ihr könnt euch jetzt schon mal ein bisschen vorstellen, wie es mir hier so ergeht und was ich mache :) Ich bin ja auch erst seit 24 h hier...